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Spritzguss vs. Druckguss – Was sind die Unterschiede?

Spritzguss vs. Druckguss – Was sind die Unterschiede?

Die Fertigungsverfahren Spritzguss und Druckguss sind weitverbreitete Verfahren in der Teilefertigung. Damit du das richtige Verfahren für deine Produkte auswählen kannst, solltest du die Unterschiede zwischen Spritzguss und Druckguss kennen.

Material

Ein Unterschied zwischen Spritzguss und Druckguss ist das verwendete Material.

Beim Spritzguss wird geschmolzener Werkstoff, hauptsächlich Kunststoff, verwendet. Dieser wird in eine Form (das Spritzwerkzeug) eingespritzt. Dort erstarrt der Werkstoff, nimmt die Form des Hohlraums an und wird anschließend aus der Form gestoßen.

Unter anderem eignet sich Polypropylen (PP).

Es ist einer der meistverwendeten Spritzgusskunststoffe, der häufig für Verpackungen eingesetzt wird. Polypropylen lässt sich schweißen und hat eine sehr gute chemische Beständigkeit.

Eine gute chemische Beständigkeit weist auch Polyethylen (PE) auf.

PE ist neben Polypropylen der gebräuchlichste Kunststoff und wird ebenfalls für Verpackungen und Folien verwendet, kommt aber häufiger für Rohre oder Kabelisolationen zum Einsatz. Polyethylen ist leicht, elastisch und weist eine hohe Schlagfestigkeit auf.

Durch hohe Schlagfestigkeit überzeugt auch ABS. ABS ist ein kostengünstiger Kunststoff, der durch niedrige Dichte und gute Formbeständigkeit besticht. Haupteinsatzbereiche sind die Fertigungsindustrie, Elektronikanwendungen und der Fahrzeugbau.

Nylon (PA) ist ein Material, das im Automotive Bereich für stabile, mechanische Teile verwendet wird. Es besitzt eine hohe Schmelztemperatur und ist verschleißfest. Außerdem wird es für Anwendungen eingesetzt, die eine gute chemische Beständigkeit und eine hohe Festigkeit erfordern.

Für Metallteile verwendest du den Druckguss. Dabei wird dann geschmolzenes Metall unter hohem Druck in eine Form eingespritzt.

Für das Druckgussverfahren können Legierungen auf Basis von Aluminium, Zink und Magnesium verwendet werden.

Aluminiumlegierungen weißen eine gute Korrosions- und chemische Beständigkeit auf, und sind deshalb für Druckgussteile im Außenbereich und für Anwendungen mit hohen Beanspruchungen geeignet. Die Legierung AC-44300 ist besonders geeignet für diese Anforderungen. Außerdem sind die Legierungen AC-46100 und AC-46500 auch noch weit verbreitet.

Magnesium-Aluminium-Legierungen haben eine geringere Härte und Festigkeit als vergleichbare AI-Legierungen.

Dazu gehören Legierungen wie:

  • EN-MCMgAI9Zn1(A) (AZ91)
  • EN-MCMgAI2Mn (AM20)
  • EN-MCMgAI4Si (AS21)

Sie weisen eine hohe Dehnung, Festigkeit und gute Gießbarkeit auf. Wegen der Wärmebelastbarkeit finden sie Verwendung im Automobilbereich, zum Beispiel im Motorenraum.

Zinklegierungen wie ZnAI4 und ZnAI4Cu1 werden bevorzugt für hochwertige, maßbeständige, genaue Gussstücke verwendet. Der hohe Schmelzpunkt von Zink macht es ideal für Hochtemperaturanwendungen. Außerdem sind diese Legierungen gute Leiter für Elektrizität und Wärme.

Anwendungszweck

Spritzguss und Druckguss unterscheiden sich außerdem bei dem Anwendungszweck.

Spritzguss bietet dir die optimale Möglichkeit zur Skalierung der Produktion. Obwohl das Verfahren für die Großserienproduktion geeignet ist, kannst du den Prozess durch die Materialwahl der Spritzgussform an deine Produktionsbedürfnisse anpassen.

So kann sich das Verfahren schon ab einer Kleinserie von 100 Teilen lohnen. Hier erfährst du mehr über unseren Spritzguss-Service.

Mit dem Druckguss kannst du Metallteile sehr wirtschaftlich in Großserien fertigen. Hier erfährst du mehr über unseren Druckguss-Service.

Komplizierte Formen können mit hoher Genauigkeit, dünnen Wandstärken und glatten Oberflächen hergestellt werden.

Zusammenfassung Unterschiede Spritzguss vs. Druckguss

Die Unterschiede der beiden Verfahren einmal zusammengefasst sind:
  • Material: Spritzguss wird für Kunststoffteile und Druckguss wird für Metallteile verwendet.
  • Anwendungszweck: Spritzguss kann sich ab einer Kleinserie lohnen. Druckguss ist gut geeignet für Großserien und komplizierte Formen.

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