1.4034 | AISI 420

• AISI 420 ist ein martensitischer Edelstahl, der für seine hohe Härte und gute Korrosionsbeständigkeit bekannt ist.

• Wird oft für Schneidwerkzeuge, chirurgische Instrumente und andere Anwendungen verwendet, die eine hohe Schneidleistung erfordern.

• AISI 420 kann durch Wärmebehandlung auf hohe Härten gebracht werden, da er einen höheren Kohlenstoffgehalt aufweist.

• Unter thermischer Verarbeitung, wie z.B. einem passenden Glühverfahren, entwickelt der Edelstahl eine gute Dehnbarkeit.

Normen und Bezeichnungen

EN
DIN
AISI
UNS
1.4034
X46Cr13
420
S42000

Chemische Zusammensetzung

%
C
Mn
Si
P
S
Cr
min.
0,43
-
-
-
-
12,5
max.
0,50
1,0
1,0
0,04
0,03
14,5

Eigenschaften auf einen Blick

Korrosionsbeständigkeit
Bearbeitbarkeit
Schmiedbarkeit
Schweißeignung
Zerspanbarkeit
★★☆
★★★
★★★
★☆☆
★☆☆

Physikalische Eigenschaften 20°C

Dichte kg/dm³
Elektrischer Widerstand Ω in mm²/m
Wärmeleitfähigkeit W/m K
Spezifische Wärmekapazität J/kg K
Magnetisierbarkeit
7,7
0,55
30
460
★★☆

Mechanische Eigenschaften 20°C

Härte HB
Dehngrenze Rp N/mm²
Zugfestigkeit Rm N/mm²
Dehnung A5 in %
Elastizitätsmodul kN/mm²
≤ 245
≥ 650
850 - 1000
≥ 10
215

Verarbeitung und thermische Behandlung

Kaltumformung
Weichglühen
Kaltstauchen
Warmformgebung
Härten
Polierbarkeit
bedingt geeignet
750 - 850°C
bedingt geeignet
800 - 1100°C
950 - 1050°C
geeignet

Anwendungsgebiete

✔ Automobilindustrie

✔ Bauwesen u. Konstruktion

✔ Chemie

✔ Medizintechnik

✔ Maschinenbau

✔ Schneidwaren

✔ u.v.m.

Vorteile auf einen Blick

✔ sehr korrosionsbeständig

✔ gute Polierbarkeit, auch Hochglanz

✔ AISI 420 eignet sich hervorragend für Schneidwerkzeuge

✔ Für sämtliche thermische Behandlungen geeignet

✔ gute Schmiedbarkeit

✔ u.v.m.

Eigenschaften von AISI 420 im Detail

Schweißeignung: Der Werkstoff AISI 420 ist für das Schweißen schlecht geeignet. Aufgrund des hohen Kohlenstoffgehalts neigt dieser Edelstahl dazu, während des Schweißprozesses zu verhärten und begünstigt somit die Bildung von Rissen. Kann das Schweißen dieses Werkstoffes nicht vermieden werden, müssen entsprechende Maßnahmen getroffen werden, um ein erfolgreiches Schweißen sicherzustellen. Vor dem eigentlichen Schweißen sollte auf eine ausreichende Vorwärmung, meist bei 150 - 350°C (abhängig von Dicke und Komplexität) geachtet werden. Zusätzlich muss bei AISI 420 energiearm und langsam geschweißt werden, um die Wärmeeinflusszone zu minimieren. Für das Schweißen selbst eignen sich das WIG- und MIG-Verfahren. Nach dem Schweißen ist ein Anlassen bei ca. 650°C üblich, mit dem die Spannung reduziert und die Zähigkeit verbessert wird. Die Verwendung von ähnlichen Schweißzusatzstoffen wird sehr empfohlen.

Zerspanbarkeit: Die Zerspanbarkeit variiert bei AISI 420 je nach Festigkeit und Härte, grundsätzlich erreicht sie aber mittlere Werte. Der hohe Kohlenstoffgehalt sowie die Härte des Werkstoffes können dazu führen, dass das Zerspanen schwieriger ist und zudem der Verschleiß bei Werkzeugen erhöht wird. Eindämmen lässt sich dieser Verschleiß besonders durch die Verwendung von Hartmetallwerkzeugen sowie einem langsameren Vorschub und niedrigen Drehzahlen. Trotz der genannten Schwierigkeiten lässt sich AISI 420 im Vergleich mit anderen Legierungen bei richtiger Kühlung und Schnittbedingungen gut zerspanen.

Schmiedbarkeit: AISI 420 kann gut geschmiedet werden. Meist erfolgt dies in einem Temperaturbereich von 980-1200°C. Um ein optimales Ergebnis zu erhalten, ist es wichtig, den Werkstoff zunächst langsam auf ca. 800°C aufzuwärmen, um ihn dann schnell auf die gewünschte Schmiedetemperatur hochzuheizen. Wichtig ist, beim gesamten Schmiedevorgang nicht auf unter 900°C zu fallen, da dies die Gefahr für Versprödung stark erhöht. Nach dem Schmieden folgt eine langsame und gleichmäßige Abkühlung. Je nach Wunsch kann eine anschließende Wärmebehandlung für mechanische Eigenschaften oder für die Oberflächengüte notwendig sein.

Magnetisierbarkeit: Aufgrund seiner chemischen Struktur handelt es sich bei 1.4034 um einen leicht magnetischen Edelstahl. Dies muss insbesondere bei der Wahl des Edelstahls für die Verwendung in elektronischen Bauteilen berücksichtigt werden.

Korrosionsbeständigkeit: Die Korrosionsbeständigkeit erweist sich in Kontakt mit Wasser oder in natürlichen Umgebungen, die chlorfrei oder leicht aggressiv sind, als gut und ausreichend. Bei anderen Einflüssen, wie Chloriden, ist 1.4034 jedoch anfällig. Darüber hinaus ist der Werkstoff nicht beständig gegen interkristalline Korrosion.

Geeignete Fertigungsverfahren

Weitere Materialien

Jetzt Kontaktieren

Alle Angaben sind ohne Gewähr. Schreibfehler, Irrtümer und Änderungen vorbehalten.