ABS-Kunststoff, ein Copolymer aus Acrylnitril, Butadien und Styrol, ist aufgrund seiner robusten Eigenschaften und Vielseitigkeit besonders geschätzt. Seit seiner Entwicklung in den 1950er Jahren hat sich ABS in zahlreichen Industriezweigen etabliert. Sein breites Anwendungsspektrum reicht von einfachen Haushaltsgegenständen bis hin zu komplexen technischen Bauteilen in der Automobil- und Elektronikindustrie.
ABS kann sowohl der Gruppe der Styrol-Polymerisate als auch der Massenkunststoffe zugeordnet werden. Der Kunststoff ist somit in der Familie anderer bekannter technischer Kunststoffe wie Polyolefine (z.B. PP und PE) oder Polyvinylchloride (PVC).
ABS ist zusammengesetzt aus den im Namen enthaltenen Stoffen Styrol, Butadien und Acrylnitril. Je nach Zusammensetzung bzw. Mischungsverhältnis entstehen verschiedene ABS-Kunststoffe, die sich in ihren mechanischen Eigenschaften unterscheiden:
ABS kann Stöße und mechanische Belastungen gut absorbieren, was es ideal für robuste Anwendungen macht.
Es behält seine Form auch bei höheren Temperaturen bei, was es für Anwendungen mit thermischer Belastung geeignet macht.
ABS lässt sich leicht schneiden, formen und verarbeiten, sowohl in thermoplastischen Prozessen wie dem Spritzguss als auch in additiven Fertigungsverfahren wie dem 3D-Druck.
ABS bietet eine glatte bis leicht texturierte Oberfläche, die für ästhetisch ansprechende Produkte vorteilhaft ist.
Von Natur aus bietet der Kunststoff ABS eine besondere Eigenschaft: Es besitzt aufgrund seiner Polarität ein hervorragende Oberfläche zur nachträglichen Beschichtung, die langfristig deutlich besser hält als auf anderen Kunststoffen wie z.B. PS. Daraus resultierend ergeben sich zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten und hohes Potenzial für ästhetische Veränderungen, wie z.B. verchromte Oberflächen für Gehäuse.
Je nach Fertigungsverfahren besitzen die aus ABS gefertigten Teile unterschiedliche Oberflächengüten. Beispielsweise erhält man bei Teilen der CNC-Verfahren sehr matte bis raue Oberflächen. Diese können je nach Bedarf geglättet werden. Jedoch lassen sich bereits während der Herstellung durch die richtige Wahl des Schneidwerkzeugs und der optimalen Einstellung von Schnittparametern grobe Unreinheiten vermeiden. Darüber hinaus ist auch die Wahl des ABS für den Erfolg einer hohen Oberflächengüte entscheidend. So gibt es ABS in verschiedenen Zusammensetzungen und Qualitäten, abgestimmt auf das jeweilige Fertigungsverfahren. Bei Spritzguss kann man in der Regel glattere Oberflächen als bei CNC erwarten. Dies liegt maßgeblich an der bereits optimierten Spritzgussform, in welche das ABS gespritzt wird. Um hier hohe Oberflächengüten zu erreichen, ist besonders die richtige Wärmezufuhr entscheidend, um Verzüge und Überhitzung zu verhindern.
Insbesondere für dekorative Zwecke werden ABS-Teile häufig durch Veredelungen zusätzlich beschichtet. Hierbei kommt insbesondere eine metallische Veredelung durch Verchromung infrage. Mithilfe des Galvanisierens wird das Metall mit dem Kunststoff verbunden, sodass sich auf der Oberfläche eine dünne, glänzende Schicht entwickelt. Besonders zum Einsatz kommen diese Beschichtungen in der Automobilindustrie, wo die beschichteten Teile z.B. für Armaturenbretter verwendet werden. Weitere typische Anwendungen dieser verchromten ABS-Teile im Alltag sind z.B. Mülleimerdeckel, Duschköpfe, Außenspiegel oder Handtuchhalterungen.
ABS kann durch verschiedene Verfahren verarbeitet werden, darunter:
Die Vielseitigkeit in der Verarbeitung ermöglicht eine breite Palette von Produktdesigns und Anwendungsmöglichkeiten.
ABS ist allgegenwärtig in unserem Alltag. Beispiele hierfür sind:
In der Automobilbranche findet ABS breite Anwendung in:
ABS ist ein bevorzugtes Material für:
Im Bereich des 3D-Drucks ist ABS eines der beliebtesten Materialien:
ABS steht im Wettbewerb mit anderen weit verbreiteten Kunststoffen wie Polycarbonat (PC) und Polypropylen (PP). Ein Vergleich zeigt:
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